Überreste einer Kindheit II / Vestigios de una Infancia II

Künstlerisches Projekt / Proyecto artístico

Überreste einer Kindheit II [oder die Relikte einer sehnsüchtigen Mutter]

Der Klangapparat steht für den Nachhall einer Kindheit aus der Perspektive einer sehnsüchtigen Mutter. Ich bin diese Mutter. Ich schaue mit Zärtlichkeit auf die vergessenen und manchmal weggeworfenen Gegenstände, die einst Teil der Kindheitswelt meiner Tochter waren.

Wenn die ersten Zähnchen kommen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Wachstumsphase vorbei ist und eine neue beginnt. Dieser Prozess ist von wichtigen Veränderungen und starken Kontrasten geprägt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Kleinkindphase vor allem durch die Zuwendung zu einem abhängigen Selbst und durch das Eingeschlossensein in einer sonoren Umgebung gekennzeichnet ist.

Geräusche, Weinen, Lachen, Schreien, Hunger, Mami … „Mami kommt!“

Mit der Adoleszenz fängt dieses mittelgroße Wesen dann an, selbständiger zu werden. Es lernt, Verantwortung zu übernehmen und entwickelt ein Gefühl für Intimität und Autonomie.

Er ruft mich nicht mehr so oft an. Es ist nicht mehr so nötig, dass ich mich so oft um sie kümmere. Da ist plötzlich Stille. Die Tür ist zu.

In einigen Kulturen drücken Menschen ihre Sehnsucht nach der Kindheit durch das Ritual aus, Erinnerungsstücke aus der Kindheit zu sammeln und aufzubewahren. Zum Beispiel Zeichnungen, die ersten Schuhe, Spielzeug oder Schnuller. Die Aufbewahrung von Milchzähnen ist in meinem Fall eine davon. Das ist für mich nämlich ein sehr wichtiges Ritual, weil ich sie damals, als ich ausgewandert bin, einfach mitgenommen habe. Bei Zeichnungen, ersten Schuhen, Spielzeug oder Schnullern sieht das aber anders aus. Daher habe ich mir Gedanken über die Rituale der Migration gemacht. Wie verpacken und mitnehmen wir sie? Und wie reisen sie mit uns und prägen unsere Identität?

„Überreste einer Kindheit II“ war Teil der Ausstellung „Urootedness and Disconnections“ im März 2024 im Bardo Projektraum, Berlin.

  • Änderungen: Ich habe diese Arbeit aufgegriffen und modifiziert, da das Original im Mai 2020 entstand, in einer Zeit voller Ungewissheit, Terror und Prophezeiungen, vor denen uns nur die Science-Fiction gewarnt hatte. Vier Jahre nach seiner Entstehung passt sich die Version nun an.

[ES]

Vestigios de una infancia [o reliquias de una madre que añora]

Este aparato sonoro simboliza los ecos de una infancia desde la perspectiva de una madre que añora. Esa madre soy yo. Mirando con ternura los objetos olvidados, y a veces descartados, que alguna vez fueron parte del mundo infantil de mi hija. 

La pérdida de la primera dentición nos indica biológicamente el cierre de una etapa de crecimiento y la transición hacia otra. Este proceso se caracteriza por importantes cambios y contrastes. Desde mi experiencia, la etapa infantil se caracteriza por la dedicada atención a un Ser dependiente y por estar circunscrita en un entorno sonoro. 

Ruidos, llantos, risas, gritos, hambre, ¿mamá? ¡mamá ven!

Con la adolescencia, este Ser mediano comienza a tener autonomía, instancias de intimidad, pequeñas independencias y responsabilidades. 

Ya no me llama tanto. No me necesita tanto. Silencio. Puerta cerrada.

La añoranza de la infancia se materializa en algunas culturas a través del rito de recolectar y atesorar los vestigios de esta. Como dibujos, primeros zapatos, algún juguete o chupetes. Guardar los dientes de leche es uno en mi caso. Y uno muy importante, ya que a la hora de migrar, me los llevé conmigo. No así los dibujos, primeros zapatos, juguetes o chupetes. A partir de esto me he preguntado sobre los ritos al migrar, cómo es que los empacamos y llevamos, y viajando con nosotres conformando nuestra identidad.

Vestigios de una infancia II  fue parte de la exposición “Desarraigos y Desconexiones” durante el mes de marzo 2024 en Bardo Projektraum, Berlín.

* Cambios:

Retomé y modifiqué esta obra, ya que la original la realicé durante mayo del 2020, en una época llena de incertidumbre, terror, profecías que solo el sci-fi nos había advertido. A 4 años de su creación, la versión II se ajusta simbólicamente de manera más directa al contexto pandémico que la original quería representar.